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Pressemitteilung

RWU-Absolventen bauen 3D-Drucker für Metallteile und erhalten EXIST-Gründerstipendium

Die drei Gründer von Wired 3D
Quelle:
RWU

Drei frischgebackene Master-Absolventen der Hochschule Ravensburg-Weingarten haben einen innovativen 3D-Drucker für Metallteile entwickelt und sichern sich damit den Einstieg in die Gründungsphase. Die Maschine, die im neuen Labor der Fakultät Maschinenbau steht, kann Bauteile bis zu einer beeindruckenden Höhe von 1,5 Meter und einer Grundfläche von 50 mal 50 Zentimetern drucken. Mit einer Druckgeschwindigkeit von zweieinhalb Kilogramm Stahl pro Stunde ist sie ein echtes Kraftpaket.

Die Köpfe hinter dem Projekt sind Christoph Dietenberger, Lukas Eichhorn und Jonas Leible, die alle an der RWU Maschinenbau studiert haben. Die Idee für den 3D-Drucker kam Dietenberger bereits während des Studiums. "Ich war damals in der Branche tätig und dachte mir gleich, dass das Ganze in Metall und großformatig umgesetzt werden muss", so Dietenberger.

Der 3D-Drucker funktioniert mit einem Schweißkopf, der den zugeführten Draht bei 1.500 Grad Celsius schmilzt und das digital konstruierte Bauteil Schicht für Schicht aufbaut. "Diese Muster nennen wir Druckroutinen", erklärt Lukas Eichhorn, der sich im Wesentlichen um die Steuerung und Programmierung der Maschine kümmert. "Sie sind entscheidend für die späteren Eigenschaften des Werkstücks."
Die Vorteile des 3D-Drucks von Metallteilen sind vielfältig: Gegenüber der herkömmlichen Fertigung aus einem Block fällt deutlich weniger Abfall an. Da keine Formen für Guss oder Pressverfahren benötigt werden, erfolgt die Herstellung zudem werkzeuglos.

Um ihre innovative Technologie zur Marktreife zu führen, haben sich die drei Gründer, mit Unterstützung des LAB4DTE Startup-Zentrums der RWU, erfolgreich um ein EXIST-Gründerstipendium beworben. Seit dem 1. Juli 2024 unterstützt sie das Programm nun finanziell und mit fachkundigem Coaching bei der Umsetzung ihrer Geschäftsidee.

Die RWU-Absolventen sind nun auf der Suche nach Partnern, die ihre Technologie in die Anwendung bringen können. "Egal, ob im Prototypenbau oder bei der Beschaffung von Ersatzteilen", sind die drei überzeugt, "unser Verfahren ist flexibler, schneller und – bei kleinen Stückzahlen – auch günstiger als herkömmliche Verfahren."

Die Entwicklung des 3D-Druckers für Metallteile ist ein weiterer Beleg für die Innovationskraft der RWU und den praxisnahen Charakter der Ausbildung in den MINT-Fächern. Die drei Absolventen haben mit ihrer innovativen Idee und ihrem technischen Know-how ein großes Potenzial für die Zukunft der industriellen Fertigung erschlossen.