Das T.E.A.-House Projekt
Eine häufig auftretende Herausforderung für Menschen im autistischen Spektrum besteht darin, Emotionen und Stimmungen zu erkennen und zu bewerten. Beispielsweise ist es schwer für sie den Ablauf eines Gespräches einordnen zu können. Dies stellt für einige Menschen im autistischen Spektrum einen Konflikt im Arbeitsalltag dar: Auf der einen Seite wollen sie produktiv arbeiten können, andererseits ist ihnen das Einschätzen von Gesprächen nur schwer oder gar nicht möglich.
Emotions- und Stimmungserkennung mittels KI
Die entwickelte, unterstützende Software dient dazu, diesen Konflikt aufzulösen. Sie klassifiziert die Emotionen des Kommunikationspartners während einer Videotelefonkonferenz und zeigt sie dem Autist an. Innerhalb einer Masterarbeit wurde zudem die Funktion hinzugefügt, dass die Software Gesichter im Videochat nachverfolgt und jedem Gesicht eine Stimmung zuweist.
Im Hintergrund arbeiten dafür zwei Künstliche Intelligenzen. Eine hat gelernt aus Punkten, die passend auf das Gesicht gelegt werden, Emotionen zu erkennen. Die zweite KI hat gelernt aus einer Reihe an Emotionen eine Stimmung abzuleiten. Beide geben Wahrscheinlichkeiten aus, mit der die jeweilige KI die Genauigkeit beziffert.
KIs können parallel und mit mehreren Gesichtern arbeiten
Es können bis zu acht unterschiedliche Emotionen und drei unterschiedliche Stimmungen erkannt werden. Um die Übersichtlichkeit zu wahren werden aber nur die zwei wahrscheinlichsten Emotionen und die wahrscheinlichste Stimmung angezeigt. Es können auch mehrere Gesichter gleichzeitig evaluiert werden. Die Grenze hängt von der Leistung des Rechners ab.
Die Software ist ebenfalls abseits von Videokonferenzen einsetzbar, sobald mindestens ein Gesicht auf dem Bildschirm zu sehen ist. Denkbar ist zum Beispiel ein Lern-Tool, mit dem sich die Autisten selbst klassifizieren können. Darüber hinaus sind die Einsatzzwecke noch viel weitreichender.