Der Mangel an Pflegefachkräften ist mittlerweile an vielen Stellen zu spüren. Der Forschungsverbund ZAFH care4care untersucht seit 2017, wie Pflegefachkräfte gewonnen werden sowie dauerhaft zufrieden und gesund in ihrem Beruf verbleiben können. Nun erhält der Forschungsverbund eine Anschlussförderung von einer Million Euro vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg. Damit wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre bisher erarbeiteten Handlungsansätze gemeinsam mit der Praxis für eine konkrete Anwendung aufbereiten.
Der Personalmangel ist zum Normalzustand geworden
„Obwohl die Branche bereits sehr viel zur Deckung ihres Fachkräftebedarfs unternimmt, ist die Krise schon weit fortgeschritten und prägt den Arbeitsalltag. Der Personalmangel ist zum Normalzustand geworden,“ sagt die Sprecherin des ZAFH care4care Prof. Dr. Karin Reiber von der Fakultät Soziale Arbeit, Gesundheit und Pflege der Hochschule Esslingen. In seinen bisherigen Untersuchungen hat das Forschungszentrum ZAFH care4care an der Hochschule Esslingen Ansatzpunkte in unterschiedlichen Themenbereichen wie beispielsweise die Ausgestaltung von Aus-, Fort- und Weiterbildung, der Organisationskultur sowie der Arbeitsprozesse herausgearbeitet und die Wirkung unterschiedlicher Merkmale der Berufsattraktivität wie zum Beispiel das Gehalt unter die Lupe genommen. Daran knüpfen die Forscherinnen und Forscher im Verbund mit ihren Praxispartnern – dem Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) und der Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BGW) – in den kommenden zwei Jahren an, um daraus Umsetzungsempfehlungen für die Fachkräftegewinnung und -bindung abzuleiten In engem Austausch mit unterschiedlichen Akteuren der Pflegebranche werden die Handlungsempfehlungen erprobt und über eine Onlineplattform bereitgestellt.
Weitere Informationen
Der Forschungsverbund ZAFH care4care wurde zunächst bis Februar 2020 vom baden-württembergischen Wissenschaftsministerium mit Einbindung von EFRE-Strukturfondsmitteln gefördert. In dem Verbund haben sich die beiden Hochschulen Esslingen und Ravensburg-Weingarten mit dem Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung Tübingen zusammengeschlossen und weitere Forschungseinrichtungen als Auftragnehmer sowie Praxispartner eingebunden. Gemeinsam wollen die Verbundbeteiligten zukunftsweisende Strategien entwickeln, um dem Fachkräftemangel in der Pflege entgegenzuwirken. Das Anschlussprojekt beginnt im April 2020 und wird für weitere zwei Jahre finanziert.
Weitere Informationen unter: www.zafh-care4care.de