Ravensburg/Weingarten - Das Leihsystem für Elektroräder der Technischen Werke Schussental GmbH & Co. KG (TWS) hat in den vergangenen Monaten die Mobilitätswende im Schussental befördert. Zu diesem Ergebnis kommt die Analyse der Hochschule Ravensburg-Weingarten (RWU).
Die Ergebnisse der Analyse finden sie hier.
Für die Studie werteten die Mitarbeiter*innen des Instituts für Digitalen Wandel (IDW) verschiedene Daten aus, angefangen von den Dauerzählstellen entlang der interkommunalen Radvorrangroute, die Nutzungsdaten des E-Rad-Verleihs der TWS und Wetterdatenbanken und befragten zusätzlich Bürgerinnen und Bürger online zu ihrem Mobilitätsverhalten.
„Wir können mit Fug und Recht sagen: beide Angebote führen zu einer Steigerung des Radverkehrsanteils in den beiden Kommunen“, sagt Dr. Wolfram Höpken, Professor für Wirtschaftsinformatik und Leiter des IDW. Ein Ergebnis, das die Kommunen freut. „Die Bevölkerung macht sich nicht nur Gedanken um die Mobilität – viele handeln schon. Das ist ein tolles Signal. Unser Ziel ist eine sicherere und bessere Radwegeinfrastruktur“, erklärt Dirk Bastin, Bürgermeister der Stadt Ravensburg. Sein Weingartner Kollege Bürgermeister Alexander Geiger unterstreicht: „Auch die Vernetzung verschiedener Verkehrsträger und die optimale Anbindung an das ÖPNV-Angebot wird den Wandel beim Mobilitätsverhalten unterstützen, diesen Aufgaben stellen wir uns.“
Umwelt profitiert
Mit der Erhöhung des Radanteils in den beiden Kommunen ist ein positiver Effekt für Umwelt und Klima verbunden: Rein rechnerisch trugen diejenigen, die vom Auto aufs Rad umstiegen dazu bei, dass der CO2-Ausstoß im Jahr 2020 um 34 Tonnen sank. So viel des klimaschädlichen Gases entstehen bei 89.000 Flugkilometern bezogen auf eine Person.
Die RWU-Analyse zeigt außerdem, dass die Nutzung des Fahrrads oder E-Rades deutlich abhängig von der Witterung ist. Überraschend waren die Daten im Wochenüberblick: Mittwoch ist der beliebteste Tag um Strecken auf der Radvorrangroute oder mit den Leihrädern zurückzulegen, dicht gefolgt vom Dienstag und Donnerstag. Am Wochenende dagegen waren weniger Personen radelnd unterwegs.
Hauptnutzer des E-Radverleihs ist die Gruppe der 18- bis 35-jährigen. Beliebte Ausleihzeiten liegen zwischen 15 und 19 Uhr. Bis zu 1.200 Entleihvorgänge wurden an Spitzentagen in den Monaten Juli und September registriert. „Die Menschen nutzen die Angebote nachweislich, um das Auto zu ersetzen. Unsere Projektidee wird zunehmend Realität“, freut sich TWS-Geschäftsführer Dr. Andreas Thiel-Böhm.
Weiteren Investitionen geplant
Damit noch mehr Wege im Alltag im Sattel zurückgelegt werden können, will die TWS gemeinsam mit ihren Partnern zusätzliche Standorte für das Verleihsystem schaffen.
Aktuell stehen Verleihstationen entlang der Linie zwischen Schmalegg und Weststadt über Weißenau, Bahnhof, Eissporthalle, am Hähnlehof, Charlottenplatz und an der RWU. Eine Übersicht über alle aktuellen Standorte sowie Informationen zur Nutzeranmeldung gibt es unter mobil.tws.de.