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PERLE

Auf einen Blick

Projektbeschreibung

Mit dem Trend zur Automatisierung und zu immer intelligenteren und selbständigeren Produkten steigt auch deren Elektronikanteil (Batterien, Leiterplatten, Windräder etc.) und somit der Bedarf an Seltenerd- und Edelmetallen. Diese Rohstoffe werden unter zum Teil ökologisch und sozial fragwürdigen Bedingungen in Entwicklungsländern geschürft und müssen zudem auf dem Weltmarkt zu tendenziell steigenden Preisen eingekauft werden. Darunter leiden rohstoffarme und exportorientierte High-Tech-Länder wie Deutschland und insbesondere Baden-Württemberg. Ein Ansatz zur Lösung des Problems ist die Rückgewinnung der wertvollen Metalle aus den ebenfalls stark zunehmenden Elektronikabfällen durch Recycling. Klassischerweise werden Elektronikabfälle energieintensiv bei hohen Temperaturen, mit starken Säuren und mit toxischen Dämpfen verwertet.

In dem Projekt PERLE (Pilzarten zur Extraktion von Rohstoffen wie Lithium aus Elektronikabfällen) soll ein Prototyp für eine Bio-Pilzfarm-Recycling-Anlage aufgebaut werden, mit der signifikante Mengen an Metallen gezielt aus Elektronikresten angereichert werden sollen. Hierzu müssten die Pilze über ihr Wurzelgeflecht (Mycelnetzwerk) die Metalle aus den Leiterplatten und Batterien herauslösen, organisch an sich binden und in ihrem Fruchtkörper als „Nährstoffe“ anreichern. Ob dies in technisch signifikanten Mengen gelingt ist die zentrale Forschungsfrage und gleichzeitig auch das Projektrisiko. Um die Erfolgschancen zu erhöhen sollen Testplätze mit verschiedenen Elektronikresten (z.B. Smartphone, klassische Batterie, Computerleiterplatte), mit verschiedenen Pilzarten und mit verschiedenen Schichtsubstraten (Humus, Sand, Aktivkohle) untersucht werden. Im Idealfall bietet das Projekt Erkenntnisse unter welchen Bedingungen es am ehesten möglich ist, eines oder mehrere der Metalle aus Elektronikresten in zumindest einer der Pilzarten anzureichern.

Fördergeber

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